30.11.2020 | Mit Kopfschütteln nimmt die SPD-Fraktion die Antwort des Schuldezernenten Reißer auf die Kleine Anfrage „Ansteckungsketten minimieren, ÖPNV entlasten“ zur Kenntnis. Hierbei ging es vor allem darum, inwiefern das Schuldezernat in der aktuellen Pandemiesituation gedenkt, zusammen mit den Darmstädter Schulen, die Unterrichtszeiten anzupassen, um somit den ÖPNV vor allem in den Morgenstunden zu entlasten.
In der Antwort heißt es, dass „die Regelung der Schulanfangszeiten nicht dem Magistrat“ obliege und Gespräche mit dem städtischen sowie staatlichen Schulamt sowie der Heag geführt worden sein. „Infolgedessen haben einzelne Schulen die Schulanfangszeiten verändert.“ Hierzu Klaus Uebe, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „An dieser pauschalen Antwort zeigt sich, dass Herr Reißer die Intention und die Notwendigkeit unserer Kleinen Anfrage offenbar nicht begriffen hat.“
So sieht die SPD-Fraktion mangelnde Kommunikation mit den Schulen und fehlende zentrale Koordination als Triebfeder für weitere Ausbreitungsmöglichkeiten der Corona-Pandemie.
„Wir fordern ja nicht, dass das Rad neu erfunden wird. Dennoch halten wir es für absolut zielführend, dass gerade geographisch nah beieinander liegende Schulen unterschiedliche Anfangszeiten haben, um vollgestopfte Busse und Bahnen grade um kurz vor 8 Uhr zu verhindern“, betont Uebe. Ferner müsste sich eine zentrale Stelle genau anschauen, zu welchen Stoßzeiten, welche Anzahl von Schüler*innen aus welchen Teilen Darmstadts, bzw. des Landkreises kommen, um die Schulstartzeiten optimal bestimmen zu können.
Die SPD-Fraktion geht davon aus, dass eine zentral koordinativ gesteuerte Entzerrung dieser Zeiten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Ansteckungsketten minimieren würde. „Leider sieht hier der Schuldezernent keinerlei Bedarf, aktiv zu werden.“, kritisiert Uebe und verweist auf Nordrhein-Westfalen. Dort können die Schulen ab 7 Uhr beginnen.
„Auch in Hessen ist es so, dass Schulen selbst über die Schulzeiten bestimmen können. Es bringt aber nichts, wenn Schulen die Zeiten zwar eigenständig verschieben, aber nichts von Verschiebungen der anderen Schulen mitbekommen. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es in Darmstadt 42 Schulen gibt, muss dies in dieser absoluten Ausnahmesituation zentral gelenkt werden“, so Klaus Uebe abschließend.