Gemeinwohlorientierte Ökonomie – Ein Weg zu einer gerechteren Gesellschaft?

Ein Blogbeitrag von Michael Siebel

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Wirtschaft muss brummen! Wachstum ist der Schlüssel zu gesellschaftlichem Wohlstand! Und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Das sind die Sprüche, die wir uns Jahrzehnte anhören mussten, wenn es um das Wohlergehen der Menschen, des Wohlstands und des Fortschritts in Deutschland ging. Aber die großen gesellschaftlichen Krisen haben uns zum Umdenken gezwungen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ein gesellschaftlicher Konsens zum Ausstieg aus der Atomenergie erreicht wurde. Fukushima war der Auslöser – eine riesige Katastrophe, die bis heute den Globus bewegt. Aber müssen es immer Katastrophen sein, die uns Menschen zum Umdenken bewegen? Nicht unbedingt! Eine kleine aber feine Gruppe von Wissenschaftlern arbeitet seit einiger Zeit an Konzepten zu einer gemeinwohlorientierten Ökonomie. Die Grundfesten dieser neuen ökonomischen
Denke sind:

Ökonomie, die den Menschen dient - Menschenwürde

Ökonomie, die Solidarität und Gerechtigkeit fördert

Eine Ökonomie, die ökologische Nachhaltigkeit unterstützt

Eine Ökonomie, die auf Transparenz und Mitentscheidung basiert Zu utopisch? Nein!

Eine gemeinwohlorientierte Ökonomie kann auch von der Stadtwirtschaft in Darmstadt, also von den Unternehmen der Entega, der HEAG mobilo und dem Bauverein angewandt werden. Und das geht ganz einfach: unsere Unternehmen könnten sich GWÖ zertifizieren lassen. Ein gemeinnütziger Verein macht das und macht Gemeinwohlorientierung messbar. Die vier Werte, die eine gemeinwohlorientierte Stadtwirtschaft ausmachen, werden auf die Berührungsgruppen, die Literaten, die Eigentümer, Mitarbeiter*innen, Kund*innen und das gesellschaftliche Umfeld bezogen. Auf einem Blick kann man ablesen, wo es gut läuft und wo Luft nach oben ist. Natürlich findet das nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist von Vergaberichtlinien und dem Steuerrecht abhängig. Aber in gewissen Umfang, kann unsere Stadt steuern. Und ich finde, sie sollte das auch tun.