Verkehrsprobleme in der Innenstadt lösen – mit Parkraumbewirtschaftung und Quartiersgaragen
Parkhäuser zurück in die öffentliche Hand

Ein Blogbeitrag von Michael Siebel (Fraktionsvorsitzender)


Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay 

Dass Darmstadt im Verkehr erstickt, ist augenscheinlich. Die jüngsten Auseinandersetzungen um die Pop-up-Fahrradwege haben dies deutlich gemacht. Es macht den Anschein, als würde sich die gesamte Verkehrspolitik nur noch um die Verbesserung der Radwege drehen. Bessere Radwege sind wichtig, aber sie sind nicht alles.

49% der innerstädtischen Mobilität wird mit dem Auto abgewickelt. Das ist zu viel und das muss sich auch ändern, z.B. durch gut ausgebaute Straßenbahnen (deshalb 25% aller öffentlichen Verkehre mit dem ÖPNV)und auch bessere Radwege.

Aber die Autos müssen auch ihren Platz haben. Ja, sie stehen 23 Stunden am Tag und sie nehmen viel Platz weg. Um Flächenverbrauch zu reduzieren, muss der Parkraum bewirtschaftet und die Gebühren von den Entfernungen der Autohotspots abhängig gemacht werden. Wenn das passiert, wird der öffentliche Raum entlastet und in die Parkhäuser gelenkt. Anwohner*innen hingegen bieten wir mit Bewohnerparkausweisen eine kostengünstige Möglichkeit, ihr Fahrzeug wohnungsnah abstellen zu können.

Also: die Parkhäuser müssen in die Parkraumbewirtschaftung einbezogen werden!

Deshalb müssen die Parkhäuser wieder zurück in die Verfügung der Stadt oder einer ihrer Gesellschaften. Das ist auch nichts Ungewöhnliches, weil die Parkhäuser in der Holzstraße (am Liebighaus) in der Bad Nauheimer Straße (an der Waldspirale) und in der Lauteschlägerstraße (am Heiner Lehr Zentrum) sind bereits in der Verwaltung des Bauvereins.

Auch bei Umsetzung aller Maßnahmen der Mobilitätswende werden Menschen weiterhin auf ein Auto angewiesen sein, um zur Arbeit zu fahren, um Angehörige zu besuchen und um Orte zu erreichen, die unter zumutbaren Bedingungen mit dem ÖPNV nicht zu erreichen sind. In der Zeit, in der Fahrzeuge nicht benutzt werden, sollten sie wohnortnah abgestellt werden können. Deshalb setzen wir uns für die Schaffung von Quartiersgaragen in den innenstadtnahen Wohnbereichen ein. Diese entlasten den öffentlichen Parkraum und bieten gleichzeitig sichere Abstellplätze für Autos.