Clubs als Kulturorte anerkennen und Clubkultur stärken -Diskussion über die Öffnung muss jetzt geführt werden

Ein Blogbeitrag von Michael Siebel SPD Fraktionsvorsitzender

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Wir müssen mit politischen Debatten das Thema aufgreifen, wie unser Leben mit Corona aussehen wird. Eine Gesellschaft, in der es lebendig und vielfältig zugeht, in der sozialer Austausch und kulturelle Begegnung relevant sind, muss jetzt die Diskussion um die Öffnung der Kultureinrichtungen führen. Und ich denke da natürlich an unsere Museen, die Kunsthalle und das Landesmuseum, aber auch unsere Theater, das Staatstheater und die vielen freien Häuser und Bühnen. Und ich denke an die Clubs in unserer Stadt, an die Centralstation, den Schlosskeller oder das 805m².

Vor dem Shutdown haben diese Orte sehr verantwortungsvoll Konzepte entwickelt, wie Hygienekonzepte aussehen können. Dann kam die Schließung. Wir werden lernen müssen mit dem Virus zu leben und dann auch wieder mit offenen Clubs.

Und ich finde, dass Clubs als Kulturstätten anerkannt werden sollten. In einer Bundesratsinitiative setzt sich das Land Berlin unter anderem dafür ein, Clubs- und Musikspielstätten in der Baunutzungsverordnung nicht länger als „Vergnügungsorte“, sondern als „Anlagen kultureller Zwecke“ zu kategorisieren. „Clubs- und Musikspielstätten stehen aktuell noch auf einer Stufe mit Kasinos, Diskotheken, Bordellen oder Sexkinos und unterliegen damit den Regelungen profitorientierter Gewerbetreibender. Eine baurechtliche Angleichung bedeutete u.a. Änderungen beim Lärmschutz und der Stadtentwicklungsplanung und die Gleichstellung mit Theatern.

 „So vielfältig wie die unterschiedlichen Musikstile ist auch die Clublandschaft. In der Clubkultur entstehen Stilrichtungen. Clubs sind Orte der ästhetischen Erfahrung, der Subkultur, jenseits von Konventionen, die in der Inszenierung von Live-Musik und DJ-Sets, Raum und Licht, Barkultur und sozialer Interaktion Gesamtkunstwerke darstellen. Die Anerkennung und Wertschätzung von Clubs und Musikstätten als wesentlicher Bestandteil unserer Kulturszene ist daher ein wichtiger Schritt“, sagte die Kulturdezernentin Ina Hartwig aus Frankfurt im letzten Jahr. Diese Aussage ist heut aktueller denn je.