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Mehr Sonnenenergie soll den Darmstädterinnen und Darmstädtern von den Dächern der Stadt beschienen werden, das strebt die SPD-Fraktion an. Um diesem Ansinnen mehr Dampf zu machen, hat sie einen Antrag für die kommende Stadtverordnetenversammlung am 11. Februar eingereicht. Hierin fordert sie, auch Darmstadt solle am „Wattbewerb“ teilnehmen. Hierbei handelt es sich um ein deutschlandweites Städteduell bei dem es darum geht, welche Stadt es als erste schafft, ihre Solarstrom-Ernte zu verdoppeln.
„Der menschengemachte Klimawandel zwingt uns zum Handeln. Um auch nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, muss die zunehmende Erderwärmung gestoppt oder zumindest gebremst werden. Hierbei sind alternative Energien aufgrund ihrer Klimaneutralität ein wichtiges Instrument, dem wir zukünftig deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken müssen als bisher“, sagte heute Phil Lehmann, Leiter der AG-Klimaschutz, zum Antrag.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität kommt der Solarenegrie aus Sicht der SPD-Fraktion eine besondere Rolle zu. Grund: Sie ist auch für Bürgerinnen und Bürger zu Hause realisierbar, durch die staatliche Förderung finanzierbar und sogar rentabel, wie Michael Siebel, SPD-Fraktionsvorsitzender, erläuterte. „Deshalb sollte gerade diese Alternative ins Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit gerückt werden.“
Bei der globalen Herausforderung, die Erderwärmung zu stoppen, habe die Wissenschaftsstadt Darmstadt bereits gute Vorarbeit geleistet. Vor etwa einem Jahr wurde „höchste Priorität für Klimaschutz“ beschlossen und angekündigt, dass „Darmstadt handelt“. „Dem müssen nun auch Taten folgen“, forderte Siebel.
Eine Tat wäre für die SPD-Fraktion, die Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden in der Stadt nennenswert zu erhöhen, beziehungsweise im Sinne des Städteduells zu verdoppeln. „Der „Wattbewerb“ ist bei dieser Umrüstung Ansporn, PR und Ideenpool zugleich“, sagte Lehmann. Der Wettstreit vergleiche die Anstrengungen und Strategien der einzelnen Städte, schaffte Transparenz, regelmäßiges Reporting und Aufmerksamkeit für das Thema Solarenergie.
„Hinsichtlich der „höchsten Priorität für Klimaschutz“ ist die Verdopplung der kommunalen Solardächer eine Sofortmaßnahme der Stadt, die zeigt, dass „Darmstadt handelt“, wie beschlossen“, so Siebel.
Seine Fraktion hatte den Antrag bereits für die Stadtverordnetenversammlung am 16. September eingereicht, ihn dann jedoch zurückgestellt. Der Grund: nach Aussagen des Magistrats sei eine Registrierung beim „Wattbewerb“ damals noch nicht möglich gewesen. „Das stellt sich jetzt grundlegend anders dar“, sagte Lehmann. Ihm zufolge haben sich unter anderem Lippstadt und Tübingen bereits angemeldet, mehrere Städte bereiten sich derzeit auf die Anmeldung vor, darunter etwa Frankfurt.
Der „Wattbewerb“ beginnt am 21. Februar und endet, wenn die erste Großstadt ihre kW-Peak-Leistung verdoppelt hat. Ein späterer Einstieg ist jederzeit möglich, wie die Initiatoren dieses sonnigen Städtewettstreits, die „Fossil Free Karlruhe“ auf ihrer Homepage ausführen. Bei dieser Gruppe handelt es sich um eine Bürgerinitiative, die mit „Fridays for Future“, „Parents for Future“, dem BUND, sowie dem Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg zusammenarbeitet. In Karlsruhe haben sich die Fraktionen der SPD, der FDP, der Linken, sowie von Bündnis 90/die Grünen für den „Wattbewerb“ ausgesprochen.
Lehmann: „Bei allem sportlichen Ehrgeiz, der die Städte auch antreiben mag, handelt es sich doch um einen Wettstreit, bei dem es am Ende nur Gewinner geben kann: Das Stadtklima, die Bürgerinnen und Bürger und die lokale Wirtschaft.“