„Andere Kommunen haben die Dringlichkeit erkannt und fangen jetzt an, ihre Erzieherinnen und Erzieher besser zu bezahlen“, sagt Anne Marquardt, SPD-Fraktionsvorsitzende. Wie der Presse zu entnehmen war, zahlt die Stadt Griesheim rückwirkend ab 1. Januar ihren Erzieher*innen eine „Griesheimer KiTa-Fachkraftzulage“ in Höhe von 100 Euro monatlich sowie eine Corona-Prämie in Höhe von 250 Euro. Das beschloss das Stadtparlament dort einstimmig.
„Dass unsere Stadtregierung sich nicht zu einer dauerhaften, besseren Vergütung durchringen kann, ist schon schlimm genug. Dann sollte wenigstens über Zulagen und Prämien nachgedacht werden. Das Nichts-Tun ist keine dauerhafte Alternative“, sagt Marquardt.
Die Darmstädter SPD fordert schon seit 2018 eine bessere Bezahlung von Erzieher*innen – das sind bis zu 5.608 Euro mehr im Jahr pro Person. Ebenso lange lehnt dies die grün-geführte Stadtregierung ab. „Es wurden immer neue Argumente aus dem Hut gezaubert: Qualitätsstandards, Koalitionspartner, Finanzlage. Jetzt soll eine Arbeitsgruppe das Thema diskutieren und Vorschläge erarbeiten. Ich befürchte, dass sich am Ende nichts verbessert“, kritisiert Marquardt.
Eine Gehaltserhöhung ist angemessen, denn auch die Erwartungen an die Arbeit, insbesondere in den zwei Pandemiejahren, sind gestiegen. Aktuell laufen die Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst. Dabei geht es auch um die bessere Bezahlung der Fachkräfte. Sollte es zu keiner Einigung kommen, sind erneute Streiks der Beschäftigten nicht ausgeschlossen und auch vollkommen verständlich.