SPD-Fraktion stellt Große Anfrage zu Kapazitäten und Personalmangel an Darmstädter KiTas
„Was wir jetzt brauchen, ist der politische Wille, den Fachkräftemangel an unseren KiTas zu beheben. Was wir dagegen nicht brauchen, ist Zwist unter den politischen Akteuren, denn das hilft niemandem“, kommentiert Samantha Härter, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, die Debatte über die gekürzten Betreuungszeiten in Darmstädter KiTas. „Wir als SPD stehen für eine lösungsorientierte Politik. Grundlage hierfür sind nicht Schuldzuweisungen, sondern Zahlen, Daten und Fakten.“ Ihre Fraktion hat daher eine umfangreiche Anfrage zur Personalsituation an den KiTas in der Wissenschaftsstadt eingereicht.
Abgesehen vom Ergebnis – nämlich den Stundenkürzungen – stellt sich die Situation für die SPD-Fraktion noch sehr undurchsichtig dar. „Uns Stadtverordneten fehlt das detaillierte Hintergrundwissen der Verwaltung“, meint Härter. Grund: Bislang mangelt es an einer einsehbaren Datenerhebung zur Personalsituation an den KiTas. Deshalb hält sich die SPD-Fraktion derzeit auch zurück mit vorschnellen Lösungsvorschlägen. Stattdessen haben sie einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt und bei der Stadt eingereicht. Wissen wollen sie, was unternommen wurde, um eine Reduzierung der Öffnungszeiten zu vermeiden. Abgefragt wird zudem ganz konkret das Datenmaterial zu Betreuungszeiten und Personalmangel, aber auch die Elternbeteiligung, Fachkräftegewinnung sowie die angekündigte Evaluation der gekürzten Öffnungszeiten.
Auf Basis der Antworten wird die SPD-Fraktion dann fundierte Lösungsvorschläge erarbeiten. Denn eines steht für Härter fest: „Wir können die Verantwortung für den KiTa-Fachkräftemangel nicht beim Bund und beim Land abladen, tatenlos zusehen und abwarten, bis mehr Erzieherinnen und Erzieher, auch im ganz direkten Wortsinn, nachgewachsen sind. Wir sind auch als Kommune in der Pflicht, in der Zwischenzeit eine Lösung anzubieten.“ Hierfür sind Schuldzuweisungen aus Sicht der SPD-Fraktion nicht zielführend. „Wir brauchen eine konstruktive Debatte“, fordert Härter. Das Ziel ist für die SPD dabei klar definiert. „An qualitätsvoller frühkindlicher Bildung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf es in Darmstadt keine Abstriche geben.“
Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, selbst Mutter dreier Kinder, kann die Gemütslage der Eltern sehr gut verstehen. „Wer morgens um 8 Uhr auf der Arbeit sein muss, hat nun ein großes Problem.“ Härter appelliert daher an die Arbeitgeber, sich nun kulant zu zeigen und betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Gleitzeit und Homeoffice zu unterstützen – wohl wissend, dass damit nicht jedem geholfen ist. „Es gibt nun mal Berufe, wo das gar nicht möglich ist“, räumt sie ein und fordert „unsere Antwort an diese Menschen darf kein Schulterzucken sein. Wir sind in der Pflicht, schnellstmöglich eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten tragbar ist. Das geht nur gemeinsam und auf Augenhöhe.“