Siebel kritisiert Wandrey: Das ist grob fahrlässig

René Wenner

SPD-Fraktion will mehr Schulwegesicherheit – diverse Maßnahmen sollen geprüft werden
Lebensgefährlich: Elterntaxis verursachen regelmäßig ein riskantes Verkehrschaos vor Schulen. Die SPD-
Fraktion möchte das ändern und mehr Sicherheit für Kinder herstellen. Für die kommende
Stadtverordnetenversammlung hat sie deshalb den Antrag gestellt, diverse Maßnahmen zu prüfen, um das Unfallrisiko zu mindern. Explizit benennen die Sozialdemokraten temporäre Straßensperrungen vor
Schulen, die Ausweisung von Hol- und Bring-Zonen, den Einsatz von Schülerlotsen und BiciBus-Angeboten sowie eine verbesserte Sicherung der Schulwege.

Weil Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt sind, chauffieren sie die Kleinen bis zum Schultor. Die
SPD-Fraktion nimmt diese Sorgen der Eltern erst. Doch gerade mit dem Fahrdienst verursachen sie erst
besonders gefährliche Situationen. Dies ist mittlerweile nachgewiesen und gilt als unstrittig. So hat etwa die jüngste Studie des Auto Club Europa nachgewiesen, dass nur fünf Prozent der Schulwege als sicher gelten und die größte Gefahr von Elterntaxis ausgeht. Fragt sich, was daran ändern. Darmstadts verantwortlicher Verkehrsdezernent, Paul Georg Wandrey (CDU), appelliert an die Eltern, vom Taxidienst abzusehen. Für die SPD-Fraktion ist das zu wenig. Sie verlangt deutlich mehr Engagement für die Sicherheit der Schulkinder. „Angesichts der alarmierenden Zustände vor unseren Schulen ist es grob fahrlässig, sich sehenden Auges zurück zu lehnen und es bei einem Appell an die Eltern zu belassen, denn wir wissen aus der Vergangenheit, dass solche Appelle keinerlei Wirkung haben“, kritisiert SPD-Fraktionschef Michael Siebel. Deshalb will die SPD-Fraktion auf wirkungsvollere Instrumente setzen. So beantragt sie unter anderem zu prüfen, vor Schulbeginn und nach Schulschluss die Durchfahrt vor Schulen, mit Ausnahme für Anwohnende, zu sperren. Hierzu Siebel: „Solch temporäre Straßensperrungen werden in anderen Kommunen bereits erfolgreich praktiziert. Hiervon können wir lernen.“ Auch die weitere Ausweisung von Elterntaxi-Haltestellen soll geprüft werden, ebenso der Einsatz vom BiciBus, der bereits in der Heimstättensiedlung rollt. Weitere Prüfaufträge sind Schülerlotsen und allgemein eine verbesserte Schulwege-Sicherung.

Siebel: „Wohlfeile Worte beseitigen das gefährliche Verkehrschaos vor unseren Schulen nicht. Es ist jetzt
Zeit zu Handeln und Fakten zu schaffen. Wir sind als Kommune in der Pflicht, für die Sicherheit unserer
Kinder zu sorgen. Da muss mehr kommen, als Schulterzucken.“