20.12.2017 \|
Außenpolitik „made in“ Darmstadt: das Deutsche-Polen-Institut (DPI) ist
eine tragende Stimme im Konzert der deutschen Außenkulturpolitik, in dem
etwa auch die Goethe-Institute mitspielen. Nach Jahren der Wanderschaft
durch die Wissenschaftsstadt ist es vor einiger Zeit im Residenzschloss
sesshaft geworden. „Uns ist wichtig, dass Sie in Darmstadt verankert
sind und bleiben“, bekräftigte jetzt SPD-Fraktionssprecher Michael
Siebel im Rahmen einer „Fraktion vor Ort“ im Institut.
Es mag ja sein, dass alle Wege nach Rom führen. Aber in Darmstadt laufen
die Fäden der deutschsprachigen Polen-Forschung zusammen. Hier sammelt
das DPI alles, was die unterschiedlichen Disziplinen erarbeiten und
vernetzt die Wissenschaftler. Und was auf den Datenautobahnen in die
Wissenschaftsstadt rein kommt, geht auf den Asphaltstraßen auch wieder
raus: So ist das DPI mit dem Polen-Mobil deutschlandweit unterwegs und
besucht Schulen, um die Jugendlichen mit dem Nachbarland vertraut zu
machen. Zudem wirbt das Institut in Gesellschaft und Politik für ein
besseres Verständnis Polens – landeskundlich, historisch, politisch und
kulturell. Hierfür setzt es auf Gesprächs-Foren, Politikbegleitung,
Kultur- Veranstaltungen und eigene Publikationen.
Mit diesem Zuschnitt sticht das Darmstädter Institut aus der
Wissenschafts-Landkarte heraus, wie Prof. Dr. Dieter Bingen, Direktor
des DPI, im Gespräch mit den SPD-Kommunalpolitikern erläuterte. „Die
Unis machen das nicht“, sagte er. „Wir gelten als die Einrichtung in
Deutschland, die sich mit diesen Schwerpunkten mit Polen befasst. Vom
Ausland wird das durchaus wahrgenommen.“ So komme dem DPI in der
Kulturaußenpolitik eine wichtige Rolle zu. Dies zeigt sich für Bingen
auch an dem neuen, repräsentativen Institutssitz im Residenzschloss.
„Als Arbeitsstätte ist das hier hervorragend, ein Gewinn in jeder
Hinsicht“, freute er sich. Entscheidender für die Bedeutung in der
Kulturaußenpolitik dürfte jedoch die Angliederung ans Auswärtige Amt
sein. Gab es zunächst nur eine Projekt-Förderung, gelang es dem DPI vor
sechs Jahren, aufzusteigen: sie kamen in die institutionelle Förderung.
Weitere Träger sind die Kultusministerkonferenz und die Stadt
Darmstadt. Im Haushalt für 2018 sind erneut knapp 200.000 Euro für das
Institut vorgesehen. „Das ist eine wertvolle Investition in unsere
Wissenschaftsstadt zu der wir stehen, trotz Sparzwang. Mit seiner
Reputation uns seiner bedeutenden Rolle in der deutschen
Kulturaußenpolitik ist das Deutsche-Polen-Institut ein Aushängeschild
für Darmstadt, das es uns wert ist“, kommentierte Michael Siebel.