Chancen für das ganze Leben beeinträchtigt – SPD-Fraktion fragt nach Kinderarmut in Darmstadt
07.10.2016 \|
Einer aktuellen Studie der Bertelsmannstiftung zufolge leben in
Deutschland knapp 2 Millionen Kinder in Armut. Das hat die SPD-Fraktion
zum Anlass genommen eine große Anfrage zur Kinderarmut in Darmstadt zu
formulieren. „Nicht nur die Zahl der betroffenen Kinder ist gestiegen,
die Kinder leben auch längere Zeit in Armut. Kinder von
Alleinerziehenden oder aus Familien mit mehreren Kindern sind in
Deutschland häufiger von Armut betroffen. Wir wollen wissen, wie viele
Kinder in Darmstadt von Armut betroffen sind und in welchen Stadtteilen
das Problem besonders groß ist.“, erklärt die sozialpolitische
Sprecherin der SPD-Fraktion Anne Marquardt.
Arme Kinder sind häufiger sozial isoliert und haben es in der Schule
schwerer als Kinder aus gesicherten Einkommensverhältnissen. Kinder, die
am sozialen und kulturellen Leben teilhaben, haben bessere Chancen ihr
Armutsrisiko im weiteren Lebensverlauf zu reduzieren. „Wir wollen, dass
gesellschaftliche Teilhabe nicht vom Geldbeutel abhängig ist. Sowohl die
Stadt als auch das Land stellen Mittel für Klassenfahrten,
Mitgliedschaft in Sportvereinen oder die Teilnahme an Ferienspielen
bereit. Ob die betroffenen Familien das auch wahrnehmen, fragen wir beim
Magistrat nach.“, ergänzt Michael Siebel, Sprecher der SPD-Fraktion.
Obwohl das Problem der Kinderarmut bekannt ist, ist der Anteil der
Kinder, die in Deutschland in Armut leben, seit 2011 gestiegen. Zu
diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung. In
Hessen leben 144.405 Minderjährige in Familien, die Hartz IV beziehen.
Die ganze Studie kann hier eingesehen werden: