Diskussion zu Industriepolitik in Südhessen eröffnet neue Chancen

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13.04.2016 \|
Zu einer hochkarätig besetzten Konferenz hatten die
Arbeitsgemeinschaften der Unterbezirke Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau
am vergangenen Dienstag nach Darmstadt eingeladen. Für den SPD
Landesvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel ist Industriepolitik aus
Sicht des Landes hauptsächlich die Förderung industrieller Cluster.
Immerhin trägt die industrielle Produktion immer noch 20% des
Bruttoinlandsprodukts in Hessen bei. Dieser Kern industrieller
Produktion hat nach seiner Ansicht auch dazu beigetragen, dass Hessen
besser als andere Regionen durch die Wirtschaftskrise gekommen ist.
Wichtig sei aber immer auch die Akzeptanz. Mit der Notwendigkeit der
Technologiefolgeabschätzung sei aus seiner Sicht ein wichtiger Schritt
zur Herstellung dieser Akzeptanz gegangen worden.
Die DGB – Vorsitzende Gabriele Kailing betonte, dass natürlich bessere
Technologien und Industriefreundlichkeit auch Arbeitsplätze schaffe und
sichere. Dabei dürften die Arbeitnehmerrechte gerade in Zeiten höherer
Flexibilisierung nicht unter den Tisch fallen. Entgrenzte Arbeit und
Verdichtung der Arbeit machen die Vertreter der Arbeitnehmerrechte
wichtiger denn je.

Der Landrat des Kreises Groß-Gerau, Thomas Will berichtete, dass in
seinem Kreis das automotive Cluster sehr erfolgreich angelaufen sei. In
einer Kooperation zwischen Unternehmen, den Hochschulen und der IHK habe
man 600 Unternehmen und deren Zulieferer unter einen Hut gebracht. Auch
das Gründerzentrum in Groß-Gerau sei wichtig für die Region, weil es
jungen Unternehmen den Weg in die Wirtschaftlichkeit ebne.
Michael Fletterich, Betriebsratsvorsitzender von MERCK forderte von der
Politik verlässliche Rahmenbedingungen, die die Wirtschaftlichkeit von
Unternehmen nicht in Frage stellen dürften. Nach seiner Ansicht sei
Industriepolitik und SPD kein Widerspruch. Aber auch die
Industriepolitik müsse gestaltet werden. Die Diskussion wurde vom AfA –
Vorsitzenden aus Groß-Gerau, Sascha Held moderiert, begrüßt hatte die
ca. 60 Gäste und die Diskutanten der AfA Vorsitzende von
Darmstadt-Dieburg, Andreas Trägler.