„Enorme Kostensteigerungen müssen aufgeklärt werden“ – SPD steht weiterhin zum Neubau des Nordbads

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08.07.2016 \|
„Die SPD steht zur Sanierung des Nordbads, das ist Konsens in Fraktion
und Partei“, so Moritz Röder, sportpolitischer Sprecher der
SPD-Fraktion. Mit dieser Feststellung reagiert die SPD auf einen Bericht
des Darmstädter Echos, nach dem mit einer erheblichen Steigerung der
Kosten für den Neubau zu rechnen ist. 29,6 Millionen Euro wären danach
mindestens für den Neubau des Nordbads  notwendig. Bis zu 35,4 Millionen
könnte es kosten, wenn neben den Wettkampf- und Trainingsmöglichkeiten
auch in den Außenbereich und das Angebot für Familien mit Kindern
investiert wird.

Im Jahre 2012 hatte die grün-schwarze Koalition Pläne der
Vorgängerregierung für ein Trainings-, Wettkampfs- und Familienbad
kassiert, um Geld zu sparen. Die neu auszuarbeitenden Pläne sollten
deutlich günstiger zu realisieren sein und keine Familienelemente
enthalten. 13 Millionen sollte der Bau damals kosten. Zwei Jahre später
lag man bei 17 Millionen, jetzt könnten es offenbar sogar 35 Millionen
werden – beinahe eine Verdreifachung der ursprünglich geschätzten
Kosten.

„Natürlich sind diese Zahlen ein Hammer. Noch liegt kein Stein auf dem
anderen, aber die geschätzten Kosten des Projekts gehen bereits durch
die Decke. Man muss sich in diesem Zusammenhang auch fragen, wer denn
damals die Berechnungen für 13 oder auch für 17 Millionen aufgestellt
hat und auf welcher Grundlage das geschehen ist. Ein Dezernent muss sich
auch auf die Zuarbeit seiner Experten verlassen können“, so Röder.

Die von Bäderdezernent Reißer im Sportausschuss vorgebrachten Gründe für
die Kostensteigerung, insbesondere die Notwendigkeit die Wasserbecken zu
unterkellern und das neue Therapiebecken, reichen kaum aus, um eine
Verdreifachung der Kosten zu erklären. Auch wenn es gelingt, durch die
Optimierung des Bauverlaufs noch zwei oder drei Millionen einzusparen,
geht es noch immer um mehr als zehn Millionen Euro Mehrkosten. Hier wird
Herr Reißer erklären müssen, woher dieser immense Anstieg im Einzelnen
kommt.

Trotz der sich andeutenden finanziellen Entwicklungen steht die SPD
weiterhin zum Projekt Nordbad. Darmstadt als Schwimmstadt braucht gute
Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten. Kinder müssen früh und
ausreichenden Schwimmunterricht bekommen, damit sie sich ungefährdet im
Wasser bewegen können. Deshalb begrüßt die SPD, dass die Stadt in
Zusammenarbeit mit dem beauftragten Architekturbüro inzwischen zumindest
in die Nähe einer Entwurfsplanung gekommen zu sein scheint.

„Wir begrüßen auch, dass wieder über Familienelemente nachgedacht wird.
Das ist bereits seit 2010 unsere Forderung – sechs Jahre und einige
Millionen Euro später könnte jetzt auch die Stadt auf diese Linie
einschwenken. Das würde nicht nur das Bad attraktiver machen, sondern
wäre auch aus Sicherheitsaspekten zu begrüßen. Immer mehr Menschen
können heute nicht schwimmen. Da ist es besonders wichtig gute Angebote
zu schaffen, um schon kleinen Kindern den Kontakt mit Wasser zu
ermöglichen. Ein Sprungturm wird zudem für die Rettungsschwimmabzeichen
benötigt – unerlässlich um Menschen als Rettungsschwimmer zu
qualifizieren“, erklärt Moritz Röder.

Die Technik des Nordbades ist völlig veraltet, die Dachkonstruktion ist
marode, die Energiekosten sind viel zu hoch – die SPD will ein modernes
und funktionales Bad für die Vereine, die Sportlerinnen und Sportler,
die Kinder, Familien und alle anderen Nutzerinnen und Nutzer. Deshalb
wird die SPD trotz der erheblich gesteigerten Kosten das Projekt weiter
unterstützen.