Der deutschen Immobilienbranche könnte eine der größten Fusionen seit langer Zeit bevorstehen: Die Konzerne Vonovia und Deutsche Wohnen kündigten an, sich zusammen zu schließen. Dies würde einen Immobiliengiganten mit bundesweit mehr als einer halben Millionen Wohnungen erschaffen. Konsequenzen für die Mieter*innen sind laut Aussagen der Konzerne nicht zu erwarten.
In Berlin werden Teile des Bestandes der Wohnungen vom Land übernommen. Die Stadt Wiesbaden möchte die Fusion nutzen, um mit der Vonovia über den Kauf von Wohnungen zu verhandeln. „Wir fordern Herrn Oberbürgermeister Partsch und Frau Wohnungsdezernentin Akdeniz auf, diesem Beispiel zu folgen. Die Stadt Darmstadt soll prüfen, ob und welche Anzahl von Wohnungen in den städtischen Bestand übernommen werden könnten. Mehr Wohnungen in kommunaler Hand bedeuten mehr Einfluss auf sozialverträgliche Mieten“, sagt Anne Marquardt, SPD-Fraktionsvorsitzende.
Diesen Einfluss hält sie für umso wichtiger, da sie der Aussage, durch die Fusion seien keine Konsequenzen für die Mieter*innen zu erwarten, nicht blind vertrauen möchte. „Diese Ankündigung ist mit Vorsicht zu genießen. Schließlich wird das fusionierte Unternehmen auch weiterhin renditeorientiert arbeiten. Was das am Ende für die Mieter*innen in den 1500 Wohnungen der Vonovia in Darmstadt bedeutet, ist nicht klar“, gibt Marquardt zu bedenken.
„Sowohl Vonovia als auch Deutsche Wohnen standen in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik. Theoretisch muss die Fusion auch zu Effizienzsteigerungen führen. Ob die am Ende bei den Mieter*innen ankommen, steht aber in den Sternen“, meint die SPD-Fraktionsvorsitzende.