15.01.2019 \|
Als unglaublichen Vorgang bezeichneten Michael Siebel, SPD-Vorsitzender
im Martins- und Johannesviertel und die sozialpolitische Sprecherin der
SPD-Stadtverordnetenfraktion, Anne Marquardt, die jetzt bekannt
gewordene Information, dass sowohl das Max-Rieger-Heim als auch die
Baashalle geschlossen werden sollen. Beide sind in der Trägerschaft der
Martin-Luther-Gemeinde, die schon seit vielen Jahren im Viertel nicht
nur seelsorgerisch, sondern auch als Träger sozialer Einrichtungen tätig
ist.
„Würden diese beiden Häuser wegfallen, wäre das ein Verlust für den
Stadtteil und insbesondere für die Kinder im Martinsviertel“, sagte
Siebel. Dies sei auch deshalb falsch, weil beide Einrichtungen immer in
den Sozialraum gewirkt haben. Siebel erinnert an das Angebot Essen und
Sport, dass von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Baashalle
organisiert wurde. „Das ist bereits das zweite Mal, dass es bei der
Neustrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit erheblichen Ärger in
einem Stadtteil gibt. Nach der Verunsicherung, die es beim Kinderhaus
Paradies in Eberstadt gab, fürchten nun das Max-Rieger-Heim und die
Baashalle um ihre Zukunft. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die
immer wieder erklärte, breite Einbeziehung und Information der Träger in
den letzten Jahren durch die Sozialdezernentin nicht erfolgt ist“,
ergänzte Anne Marquardt.
Jetzt gerade die Arbeit der MiKis, des Mädchentreffs, des Jugendtreffs,
der Kinder- und Jugendbücherei und der Ferienaktivitäten ohne
Alternative zu beenden, trifft genau die Kinder, die eine pädagogisch
qualifizierte Begleitung brauchen. Dort werden Kinder in der Entwicklung
ihrer Persönlichkeit unterstützt und gefördert. Dazu gehört
außerschulische Bildung mit allgemeiner, politischer, sozialer,
gesundheitlicher und kultureller Bildung, sowie Unterstützung in
schulischen und beruflichen Belangen, ebenso Beratung und die
Einzelfallhilfen. „Wir erwarten, dass die Stadt hier aufklärt, mit den
Beteiligten das Gespräch sucht und dafür sorgt, das die Angebote im
Stadtteil erhalten bleiben“, forderten Siebel und Marquardt
abschließend.