Mit großer Skepsis nimmt die Darmstädter SPD-Fraktion zur Kenntnis, dass Kultusminister Lorz, trotz massiv steigender Corona-Zahlen, immer noch an der so genannten Stufe 2 des schulischen Stufenplans festhält. Diese Stufe bedeutet Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler eines gesamten Klassenverbunds bei dauerhaftem Tragen einer Maske während der kompletten Schulzeit.
Ähnlich wie die SPD-Landtagsfraktion drängen auch die Sozialdemokraten aus Darmstadt darauf, dass Lorz endlich auf Stufe 3 umschwenkt. „Diese Stufe würde vor allem Rechtssicherheit für die Schulen bedeuten. Dann könnten sie ein Wechselmodell ermöglichen“, meint Klaus Uebe, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Da der Kultusminister augenscheinlich nicht bereit ist, diesen Schritt zu vollziehen, liegt es nun an den Kommunen und den Schulen selbst, eigenständig initiativ zu werden, um den steigenden Corona-Infektionen entgegen zu treten.
Nach Ansicht der SPD-Fraktion liegt das Hauptproblem bei der Sicherheit nicht in den Schulen selbst, sondern vor allem auf dem Weg dorthin. „Das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, droht eher auf dem Schulweg, also in Bussen und Bahnen, und nicht in den Schulgebäuden“, sagt Tobias Reis, stellvertretender Parteivorsitzender und Mitglied im Schulausschuss.
Daher hat die SPD-Fraktion eine Kleine Anfrage zu den Darmstädter Schulzeiten gestellt. Titel: „Ansteckungsketten minimieren, ÖPNV entlasten“. Hiermit wollen die Sozialdemokraten eine Diskussion darüber eröffnen, inwieweit es sinnvoll ist, den Unterrichtsbeginn in Darmstadt von Schule zu Schule zu staffeln, um damit den ÖPNV, vor allem in den Morgenstunden, zu entlasten.
„Wir sehen durch eine Verschiebung, zumindest bei geographisch naheliegender Schulen, die Möglichkeit, vor allem den ÖPNV in den Morgenstunden zu entlasten und damit aktiv einen Beitrag zu leisten, damit die Corona-Infektionen nicht noch weiter ansteigen“, erläutert Reis.
Selbstredend ist der SPD-Fraktion bewusst, dass dies sowohl für Schulleitungen, Lehrerschaft, als auch für das Schuldezernat einen erhöhten Mehraufwand bedeuten würde. „Dennoch haben wir in dieser extremen Situation keine andere Wahl, als alle Aspekte in Erwägung zu ziehen, die eine Minimierung der Corona-Infektionen bedeuten würden“, betont Uebe abschließend.