Neue Wege in der Schulplanung

Christina Fischer

Die SPD-Fraktion Darmstadt begrüßt die Ankündigung des Schuldezernenten Holger Klötzner, eine neue Integrierte Gesamtschule noch in diesem Jahrzehnt bauen zu wollen. „Gerade in Darmstadt, wo wir eine sehr hohe Dichte an anderen Schulformen haben, ist es wichtig, eine breite Schullandschaft anbieten zu können“, so Tim Sackreuther, Vorsitzender des Schulausschusses.

Aus Sicht der SPD eignet sich eine Integrierte Gesamtschule, den zentralen Herausforderungen einer durchmischten und vielschichtigen Gesellschaft schon im Kindesalter aktiv gestalterisch zu begegnen. Daher betonte die Partei schon in ihrem Kommunalwahlprogramm 2021, dass Darmstadt zwei neue Integrierte Gesamtschulen benötige. Nach den neuen Grundschulstandorten muss auch bei den weiterführenden Schulen zügig eine Entscheidung getroffen werden. Die gestiegenen Kinderzahlen in Darmstadt zeigen den Handlungsbedarf.

„In keinem Programm der Regierungskoalition steht, dass wir weitere Integrative Gesamtschulen benötigen. Insofern freut es uns besonders, dass sich Schuldezernent Klötzner (Volt) vom Koalitionsvertrag löst und einen eigenen Vorschlag macht. Abgesehen davon entspricht es den Vorgaben des aktuellen Schulentwicklungsplans“, so Tobias Reis, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Neu sei nun, dass Klötzner eine konkrete Perspektive aufzeige.

Die SPD-Politiker Reis und Sackreuther mahnen indessen zur Eile: „Der gestiegene Bedarf in der Sekundarstufe ist schon länger bekannt. Weil unter Grün-Schwarz die Schulentwicklungsplanung lange verschleppt wurde, gibt es zeitlichen Verzug. In manchen Schulen wird es schon eng.“ Klötzner müsse sich nun an seinen Ankündigungen messen lassen.
Sackreuther und Reis sehen jedoch noch weitere Handlungsbedarfe. So müssten auch Rezepte gegen die sinkenden Schüler*innenzahlen in der beruflichen Bildung entwickelt werden. Eine neue Gesamtschule biete hier enorme Potenziale, die genutzt werden müssten.

Die jüngst vom Magistrat vorgelegten „Handlungsempfehlungen zum Übergang Schule-Beruf“ seien allerdings wenig konkret. „Im digitalen Zeitalter brauchen wir zweierlei, um Schüler*innen zu gewinnen: Auf der einen Seite müssen Schulen viral auf digitalen Plattformen ansprechbar sein. Zum anderen dürfen wir den realen Kontakt nicht verlieren. So könnten verpflichtende Infomessen in der Sekundarstufe ihren Beitrag leisten, Schüler*innen in Kontakt mit weiterführenden Schulen und Ausbildungsbetrieben zu bringen. Bei beiden braucht es Unterstützung der Stadt, da Schulen dies in Zeiten des Lehrer*innenmangels nicht zusätzlich leisten können“, so Reis und Sackreuther abschließend.