Sackreuther: Das ist nur symbolhafte Politik, bloß ein kleines Bonbon – SPD-Fraktion will Kinder und Jugendliche dauerhaft fördern, nicht nur während der Ferien

Christina Fischer

Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche in Schwimmbäder, Kultureinrichtungen und den Zoo – und zwar dauerhaft, dies forderte die SPD-Fraktion gestern im Stadtparlament. Der designierten Regierungskoalition aus Grünen, CDU und Volt ging dies zu weit. Ergebnis: Die Sozialdemokraten scheiterten mit ihrem Antrag. Den kostenlosen Eintritt für Jugendliche wird es deshalb nur während der Sommerferien geben.

Um die Kinder- und Jugendförderung entbrannte in der gestrigen Sitzung des Stadtparlaments zu später Stunde noch ein kurzer, aber heftiger Streit. Entzündet ist er an der Frage, wie lange unter 18-jährigen freier Eintritt in Schwimmbäder, Kultureinrichtungen und ins Vivarium gewährt werden soll. Während die designierte Regierungskoalition aus Grünen, CDU und Volt dies nur während der sechswöchigen Sommerferien realisieren will – „um ein Zeichen der Solidarität“ mit den Corona-gebeutelten Jugendlichen zu setzen und als „Anerkennung ihrer Bedürfnisse“ – forderte die SPD-Fraktion, dies bis zum Ende der Herbstferien zu praktizieren. Danach solle geprüft werden, wie dieses Angebot dauerhaft eingerichtet werden könne.

Als „rein symbolhafte Politik“ und „kleines Bonbon“ kritisierte Tim Sackreuther, stellvertretender SPD-Fraktionschef, die Position von Grünen, CDU und Volt. „Wir hätten uns gewünscht, dass von dieser Stadtverordnetenversammlung ein starkes Zeichen ausgeht. Die Lehre aus der Corona-Pandemie muss doch sein, Teilhabe und Chancen von Kindern und Jugendlichen dauerhaft und grundsätzlich zu stärken und nicht bloß sechs Wochen lang.“

Mit seiner Forderung hatte Sackreuther kein neues Terrain betreten. Schon im vergangenen Kommunalwahlkampf war die SPD-Darmstadt mit der Forderung angetreten, Kindern und Jugendlichen dauerhaft freien Eintritt in Schwimmbädern und Kultureinrichtungen zu ermöglichen. „Nach einem Jahr Pandemie wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, die Bedürfnisse und Teilhabemöglichkeiten junger Menschen dauerhaft zu stärken.“ Im Stadtparlament hatte sich die Mehrheit der Abgeordneten nun für eine andere Lösung entschieden. Deshalb erhalten Kinder und Jugendliche leider nun nur ein kurzes, vorrübergehendes Angebot während der Sommerferien.