Samantha Härter: Lage in der Kinderbetreuung muss objektiv betrachtet werden

René Wenner

Auf den ersten Blick liest sich der Bericht zum Versorgungsgrad der Kinderbetreuung in Darmstadt wie eine Erfolgsstory. Aber bei genauerem Hinschauen werden Bedarfe und Mängel deutlich. „Es muss alle Verantwortlichen alarmieren, dass die Versorgung in allen Bereichen in den Stadtteilen sehr unterschiedlich ist. Am schlechtesten kommen Eberstadt und die Stadtmitte dabei weg“, sagte die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Samantha Härter. Für die SPD-Fraktion zählt der Hinweis im Bericht auf die engen sozialräumlichen Bezüge nur bedingt. „Das mag zwischen Bessungen und der Stadtmitte richtig sein, aber schon nicht mehr zwischen Eberstadt und Arheilgen“, moniert Härter. Auch der nominell hohe durchschnittliche Versorgungsgrad von 108,4 Prozent in der Altersgruppe 3 bis 6 Jahre täuscht. So sind in diese Zahl die Betreuungsplätze von Betriebskindergärten eingerechnet, die sehr häufig auch von Betriebsangehörigen und deren Kindern, die nicht in Darmstadt wohnen, genutzt werden. Härter verlangt, dass die Stadt sich ehrlich macht und die Daten objektiviert. Das eigentliche Problem sei aber nach wie vor der Fachkräftemangel. Nach dem Hin und Her bei der Betreuungszeit (Wegfall des Moduls 4 und wieder Einführung ohne ordentliche Evaluation) fehlen schlicht und ergreifend Erzieherinnen und Erzieher. „Deshalb dürfen die Bemühungen, mehr Menschen in die Betreuung und Bildung unserer Jüngsten zu bekommen, nicht nachlassen“, so die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion abschließend.