18.09.2019 \|
Mit Empörung reagiert die SPD-Fraktion auf die jüngsten Nachrichten zum
Römer-Eck. „Das führt uns beispielhaft vor Augen, was passiert, wenn wir
unsere grün-schwarze Stadtregierung einfach mal machen lassen, nämlich
nichts“, kritisiert deren wirtschaftspolitischer Sprecher, Santi
Umberti. Er fordert, dass die Fortentwicklung des Römer-Ecks sofort auf
die Prioritätenliste des Wirtschaftsdezernenten gesetzt wird, der dem
Stadtparlament regelmäßig Bericht erstatten soll. „Ein Unding ist auch,
dass wir so etwas aus der Zeitung erfahren müssen. Dies zeigt uns, dass
es – ganz offenbar – auch einer stärkeren parlamentarischen Kontrolle
bedarf“, sagt Umberti.
Für die SPD-Fraktion geht es beim Römer-Eck um ein Filetstück in der
Innenstadt. An dieser Stelle darf sich nicht wiederholen, was sich
bereits beim Saladin-Eck zugetragen hat, wie ihr wirtschaftspolitischer
Sprecher betont. „Eine solch traurige Tradition dürfen wir hier nicht
etablieren. Ansonsten geben wir unsere Innenstadt eines Tages der
Verödung preis“, warnt er. Für ihn steht fest: Mit Leerständen dürfen
sich die Verantwortlichen nicht einfach abfinden. Umberti: „Erst auf
geradezu sträfliche Weise nichts zu tun und die eigenen Versäumnisse
dann auch noch damit zu rechtfertigen, dass ‚Baurecht keinen Bauzwang
vorsieht‘, das ist schon skandalös und völlig inakzeptabel.“
Bei aller Kritik an der Stadtregierung findet Umberti auch lobende Worte
– und zwar für die City-Managerin. Deren Engagement verdient
Anerkennung, wie er hervorhob. „Aber es kann doch nicht sein, dass Frau
Jansen offenbar die einzige ist, die sich überhaupt noch für die Zukunft
des Römer-Ecks interessiert, die am Ball bleibt und beim Investor immer
wieder nachfragt.“ Unverständlich ist für den Wirtschaftsexperten die
Reglosigkeit der Stadtregierung. Wirtschaftsförderung stellt sich für
ihn anders dar. Er fordert den verantwortlichen Wirtschaftsdezernenten
daher auf, sich nun endlich des Römer-Ecks anzunehmen, wohl wissend,
dass dies durchaus eine gewisse Herausforderung darstellt. „Deshalb
sollten wir ihn auch nicht alleine damit lassen, sondern ihm Experten
zur Seite stellen, zum Beispiel durch Anhörungen im Stadtparlament. Es
aber einfach so weiter laufen lassen, das verbietet sich. Wir sind es
unserer Stadt und unseren Bürger\_innen schuldig, uns hier dahinter zu
klemmen.“