SPD fordert Fokus auf Elektromobilität: Nach dem Dieselskandal muss die Stadt endlich handeln – Fahrverbote sind keine Lösung

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18.08.2017 \|
„Nach dem Dieselskandal, den die Automobilwirtschaft zu verantworten
hat, muss trotzdem auch die Stadt Darmstadt handeln. Wir brauchen eine
Alternative zur abgeplanten Nord-Ost Umgehung. Die Stadt und ihre
wirtschaftlichen Betätigungen müssen alles tun, um die Belastung mit
Stickoxid, Feinstaub und CO2 zu minimieren“, sagt SPD-Fraktionssprecher
Michael Siebel heute in Darmstadt.

In der Sozialen Verkehrsoffensive, dem SPD-Verkehrskonzept für
Darmstadt, haben die Sozialdemokraten bereits eine Reihe nachhaltiger
Vorschläge gemacht. Konkret fordert der verkehrspolitische Sprecher Tim
Huß die Stadt auf, konsequent auf Elektromobilität zu setzen und mit
guten Beispiel voranzugehen „Verantwortung fängt bei einem selber an“.
„Nur acht der 357 Fahrzeuge des städtischen Fuhrparks werden
elektronisch betrieben. Bei den Bussen des ÖPNVs sieht es nicht besser
aus: Die Busflotte umfasst 304 Fahrzeuge, darunter vier Elektrobusse.
Bis 2020 soll nur ein Sechstel auf Elektro umgestellt werden. Das ist
völlig unterambitioniert.“

Außerdem muss das Netz von E-Tankstellen schleunigst verdichtet werden.
Weiter regt Huß an: „Der Bauverein sollte an den großen Liegenschaften,
in denen mehr als 100 Menschen wohnen, eine Ladestation für Elektroautos
einrichten. Auch die privaten Anbieter sind in der Pflicht. „In vielen
Parkhäusern von Q-Park ist überhaupt keine Ladestation vorhanden“, sagt
Huß. „Hier fehlen Kundenorientierung und Umweltbewusstsein.“

„Wir wollen Durchfahrverbote vermeiden“, stellt Siebel klar. München und
Stuttgart diskutieren zurzeit Fahrverbote. Auch die rechtliche Lage sei
geklärt: Durchfahrverbote sind rechtlich machbar. Siebel: „Wenn die
Politik nicht handelt, kommen Fahrverbote in Darmstadt und das wollen
wir verhindern. Noch ist es fürs Handeln nicht zu spät.“