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Das Bürgermeister-Pohl-Haus soll nun für die Grundschulbetreuung in Wixhausen genutzt werden. Das kündigte Schuldezernent Holger Klötzner an. Bei einer Demonstration am Rande des Schulausschusses vor einigen Wochen machten zahlreiche Familien auf den Betreuungsplatzmangel im Stadtteil aufmerksam.
Für die SPD-Fraktion ist die Aktivierung von städtischen Räumlichkeiten im Bürgermeister-Pohl-Haus eine Notlösung, die erst durch akute Versäumnisse nötig wird. Weil der rechtzeitige Ausbau der Betreuungskapazitäten jahrelang versäumt wurde, muss nun improvisiert werden.
„Erst nachdem die Eltern öffentlich auf ihre Probleme hingewiesen haben, hat die Stadtregierung den Ernst der Lage verstanden. Schulleitung und Träger der Betreuung sagten bereits in der Vergangenheit voraus, dass es zu einem Betreuungsengpass kommen wird. Der Stadtteil ist mit Betreuungsplätzen schlecht versorgt“, erklärt die SPD-Fraktionsvorsitzende Anne Marquardt.
2021 wurde ein Neubau der Mensa für die Georg-August-Zinn-Schule beschlossen. Auch in dieser Magistratsvorlage wurden die steigenden Schüler*innenzahlen erläutert. „Es ist ein klares Versäumnis des aktuellen und des ehemaligen Schuldezernenten. Seit 2016 steigen die Geburtenzahlen in ganz Darmstadt. Und damit ist seit sechs Jahren klar, dass diese Kinder in die Schule kommen und einen Betreuungsplatz brauchen. Trotz Beschluss ist noch nicht klar, wann der Neubau der Mensa tatsächlich kommt“, so Marquardt weiter.
Die Gebäudefrage ist aber nur ein Teil des Problems in Wixhausen. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, sind allein in den städtischen Kindertagesstätten etwa 30 pädagogische Vollzeitstellen aktuell nicht besetzt. Bei freien Trägern sieht es nicht anders aus. „Die Situation ist also in keiner Weise gelöst. Der Schuldezernent lobt sich, dass er ein städtisches Gebäude aktiviert hat. Aber ihm ist offensichtlich nicht bekannt, wie gravierend der Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich ist. Ob und wann genügend Personal für eine gute Betreuung der Grundschüler*innen bereitsteht, ist momentan nicht abzuschätzen.“