30.09.2019 \|
*Die dringend benötigte Baumaßnahme an der B26 soll statt 2020 erst 2023
kommen* – Die Darmstädter SPD-Fraktion hat die Verzögerung der
zusätzlichen Busspur an der B26 kritisiert. Ursprünglich sollte das
marode Trogbauwerk im Sommer 2020 saniert werden, was die Einrichtung
einer zusätzlichen Busspur ermöglicht hätte. Nun will die Stadt aber ein
Provisorium am Trogbauwerk und erst im Jahr 2023 die Busspur herrichten.
Die Verzögerung kann die SPD nicht nachvollziehen, da Baurecht für die
Großmaßnahme besteht. Um für Aufklärung zu sorgen, hat die SPD eine
Kleine Anfrage eingereicht.
„Die Verzögerung ist ein Rückschlag für eine verbesserte Busanbindung in
den Ostkreis“, sagt der verkehrspolitische Sprecher Tim Huß. „Laut einer
Studie kann eine zusätzliche Busspur das Fahrgastaufkommen um 11 %
erhöhen. Das wäre eine kurzfristig zu erreichende, effektive Stärkung
des ÖPNVs und eine Entlastung Darmstadts vom Autoverkehr gewesen. Es ist
schade, dass diese dringend benötigte Busspur jetzt erst drei Jahre
später gebaut werden soll.“
Die Stadt will nach eigener Aussage eine Busspur bauen. Die
Bauverwaltung hat in einer Magistratsvorlage aus dem Jahr 2015 bereits
geschrieben, dass dafür Planungsrecht besteht. Gleichzeitig wollte
Hessen Mobil das Trogbauwerk ursprünglich 2020 sanieren. „Wo ist denn
dann das Problem?“, fragt Huß. „Alle sind sich einig, dass der Trog
saniert und eine Busspur schnell gebaut werden muss. Es kann doch nicht
sein, dass es sogar bei Konsensprojekten zu mehrjährigen Verzögerungen
kommt.“
Hinzu kommt, dass die Errichtung des Provisoriums 2020 Geld kostet und
zu Verkehrseinschränkungen führt. „Das Provisorium, die Kosten und den
Stau können wir uns schenken, wenn wir die Busspur sofort bauen“, sagt
Huß. „Und der ÖPNV wird drei Jahre früher gestärkt.“
Mit einer Kleinen Anfrage an den Magistrat will die SPD herausfinden,
was nun die Gründe für die Verzögerungen sind. Außerdem fragt sie nach
genauen Kosten und Verkehrseinschränkungen.