SPD: Solidarität mit Galeria-BeschäftigtenInnenstadt-Entwicklung nur gemeinsam mit Bevölkerung

Christina Fischer

Jetzt ist offiziell, was schon zu befürchten war: Wegen der erneuten Pleite von „Galeria Karstadt Kaufhof“ wird die Darmstädter Filiale in der Rheinstraße geschlossen. Obwohl die Mitarbeitenden gerade erst davon erfahren haben, scheut sich manch einer nicht, bereits erste Ideen für eine weitere Nutzung der Immobilie in die Welt zu setzen. Indes erklärt die SPD-Darmstadt erneut ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Beschäftigten. „Die Art und Weise, wie große Unternehmen und Kapitalinvestoren mit Personal umgehen, stimmt sehr nachdenklich“, kommentiert Hanno Benz, SPD-Oberbürgermeisterkandidat, die Nachricht von der Schließung.

Die SPD, die schon im November ihre Solidarität mit den Beschäftigten erklärt hatte, zeigt sich heute verärgert. „So geht man einfach nicht mit Menschen um“, sagt  Anne Marquardt, SPD-Fraktionsvorsitzende. „Viele der Betroffenen sind langjährige Mitarbeiter*innen und in einem Alter, in dem sie Gefahr laufen, keinen neuen Job zu finden, viele sind Frauen, viele davon arbeiten nur in Teilzeit.“ Für den Darmstädter SPD-Vorsitzenden Tim Huß ist es „ein Unding, dass die Folgen des Missmanagements nun erneut die Belegschaft treffen. Unternehmer haben auch Verantwortung für ihr Personal. Diese Verantwortung hat der Galeria-Konzern eklatant vernachlässigt.“

Benz stimmt beiden zu und bewertet die Nachricht innerhalb weniger Tage als einen „weiteren Schlag für den Arbeits- und Wirtschaftsstandort Darmstadt, nachdem auch Merck einen Abbau von hunderten Arbeitsplätzen angekündigt hat.“ Mit Konzepten für eine zukünftige Nutzung der Galeria-Immobilie hält sich Benz jedoch zurück.  „Das möchte ich im Falle meiner Wahl im Rahmen der Innenstadt-Entwicklung gemeinsam mit der Bevölkerung entscheiden, aber nicht über ihre Köpfe und Bedürfnisse hinweg“, kündigt er an.

Doch was soll aus der Innerstadt werden? Sie kann nur lebendig erhalten werden, wenn sie für die Menschen ein attraktiver Aufenthaltsort ist, davon ist Benz überzeugt. Deshalb wird er als Oberbürgermeister an der Entwicklung der Innenstadt auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligen. „Es geht um ihre Bedürfnisse, die gehört und endlich wieder ernst genommen werden müssen. Zu lange wurde von der Politik einfach darüber hinweg entschieden. Das werde ich ändern“, verspricht er.

Grundsätzlich wäre für die Innenstadt ein Mix aus Wohnen, Einkaufen, Gastronomie und Kultur eine gute Lösung. Hierfür müsste nach Ansicht von Benz  der Einzelhandel gestärkt und mehr gegen Leerstände unternommen werden. Zudem brauche es auch Angebote nichtkommerzieller Art, die zum Verweilen einladen. Benz: „Die genaue Ausgestaltung kann nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgen, schließlich ist es ihre Innenstadt.“