SPD widerspricht: Kapazitätserhöhung rechtlich möglich – Aktuelle Baugenehmigung lässt 31.000 Plätze zu – SPD sieht Potential für bis zu 24.000 Zuschauer
25.10.2017 \|
Das Merck-Stadion am Böllenfalltor darf bis zu 31.000 Plätze umfassen.
Das geht aus einer Großen Anfrage der SPD an den Magistrat hervor.
Demnach stammt die aktuelle Baugenehmigung aus dem Jahr 1978. In den
Folgejahren wurde die Kapazität lediglich aufgrund von
Sicherheitsproblemen der maroden Stadionarchitektur reduziert. Genau die
soll aber nun erneuert werden.
„Auch wenn der Oberbürgermeister gestern fälschlicherweise etwas anderes
behauptet hat: Rechtlich steht einer moderaten Kapazitätserhöhung nichts
im Wege“, sagt der SPD-Stadtverordnete Tim Huß. „Eine Baugenehmigung,
die eine Grenze von 19.350 Plätzen festschreibt, gibt es nicht und hat
es nie gegeben. Diese seit Jahren propagierte Information ist schlicht
und einfach falsch.“ Um weiteren Ungereimtheiten vorzubeugen, wird die
SPD im heutigen Bauausschuss Einsicht in die Baugenehmigung verlangen,
auf deren Grundlage der Stadionumbau erfolgen soll.
Huß stellt klar, dass ein Umbau für 31.000 Fans erstens zu groß und
zweitens zu teuer wäre. „Wir sehen ein Fanpotential von bis zu 24.000
Lilienfans bei Heimspielen“, sagt Huß. „Die Heimbereiche sind bis auf
ein paar teure Einzelsitzplätze ausverkauft und die Fankneipen in der
Innenstadt sind gut gefüllt. Zumindest für die Zukunft sollte die Option
eines Anbaus erhalten bleiben.“
Außerdem lobt die SPD, dass der Stehplatzanteil nun doch über 50 %
betragen soll. „Vor zwei Wochen waren noch rund 8.500 Stehplätze
vorgesehen, jetzt sollen es über 9.500 werden“, sagt Huß. „Auch wenn
viel Charme des alten Stadionrunds verloren geht, kann so der
Stehplatzcharakter teilweise erhalten werden.“