SPD will Radwegeausbau forcieren

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28.10.2016 \|
Für eine deutliche Akzentuierung des Radwegeausbaus sprechen sich der
verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Tim Huß und die
umweltpolitische Sprecherin Yasemin Aslan aus. Sie fordern dafür eine
integrierte Planung, welche auch die Einrichtung von Radschnellwegen auf
besonders frequentierten Strecken vorsieht.

„Die SPD wird mit eigenen Haushaltsanträgen den Etat für den
Radwegeausbau forcieren und die bisherigen Prioritäten auf den Prüfstand
stellen“, sagen Huß und Aslan. „Es fehlt eine übergeordnete Planung, die
verschiedene Formen der Radwegeführung intelligent miteinander
verbindet. Dieses organisatorische und finanzielle Defizit wollen wir in
den Haushaltsberatungen angehen.“ Bislang sind zwei Fahrradstraßen in
Betrieb. Diese sind teuer und konzeptionell fragwürdig. Schaut man sich
die Liste der Maßnahmen an, so sind kaum neue Radwege entstanden. Die
Hälfte der 13 gelisteten Maßnahmen, haben nur „kosmetischen Charakter“,
so Huß und Aslan.

Als „Sinnbild für die Konzeptlosigkeit der Radverkehrspolitik“ nennt
Aslan die Dieburger Straße: „Es ist kein Konzept, wenn lediglich ein
Piktogramm aufgemalt wird. Das hat der Oberbürgermeister sogar
zugegeben, als er den Austausch der roten Pflastersteine veranlasste.
Zwar wurde dieser Mangel auf unsere Initiative hin beseitigt, einen
echten Fortschritt hat es hier für den Radverkehr aber bis heute nicht
gegeben.“

Bislang versucht die Stadt lediglich zu ermitteln, wo die meisten
Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs sind. Dies ist aber nur eine
Komponente. „Wir müssen auch berücksichtigen, welche Ausgangs- und
Zielorte von Radfahrerinnen und Radfahrern vorwiegend genutzt werden“,
sagt Huß. „Wir wollen die Verbindungen zwischen den ÖPNV-Knotenpunkten
und den Hauptbetriebsstätten wie Universität und Arbeitsstätten mit
durchgängigen Radlinien ausbauen. Für Strecken mit besonders hoher
Nachfrage schlagen wir die Einführung von Radschnellwegen vor – das wäre
ein Novum für Darmstadt und ein echter Fortschritt im Radverkehr.“

Um eine Alternative zum Individualverkehr auf kurzen Strecken
darzustellen, bedarf es aber auch mehr Fahrradabstellplätze. „Schon
heute ist die Situation unbefriedigend, wie die Fahrradständer im
Innenstadtbereich, insbesondere am Luisenplatz, zeigen“, sagen Huß und
Aslan. „Es reicht nicht aus, sich auf Werbemaßnahmen fürs Radfahren zu
beschränken. Wir müssen auch erheblich mehr Geld und Energie in den
Radwegeausbau investieren.“